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Grabi

Gugus, darf ich mich vorstellen?

Mein Name ist Grabi. Ich bin ein Maulwurf und wohne unter der Erde. Meine Wohnung habe ich in einem Wald gegraben in Zürich. Mir gefällt dieser Ort besonders gut, weil während der Woche jeden Tag die Kinder vom Waldkindergarten Wakita zu Besuch kommen. Am ersten Tag in meiner neuen Höhle erschrak ich fürchterlich. Über meiner Schlafkammer hörte ich viele laute Stimmen und dachte, ein Erdbeben liesse mein neues Zuhause

zusammenkrachen. Diese Furcht war aber alles andere als berechtigt. Die Waldkinder sind sehr freundlich. Ich durfte sie kennenlernen und mittlerweile sind wir sogar Freunde. Ab und zu besuche ich sie und wir erzählen uns spannende Erlebnisse aus dem Wald. Weil meine Augen gar nicht mal so gut sind und ich darum auch nicht so genau weiss, wie es über dem Erdboden aussieht, erklären mir diese jungen NaturforscherInnen mit ihren Adleraugen wie es im Wald aussieht. Jede Jahreszeit hat ihre Eigenschaften und so wie die Kinder mir erzählen, kann ich mir das mit ein bisschen Fantasie schon gut vorstellen. Ich fragte sie, warum sie den so gut mit Blinden umgehen können? Dann erklärte mir ein Mädchen voller Begeisterung, dass die grossen im Waldkindergarten am Mittwochnachmittag im Blindenwohnheim Mühlehalde die Bewohner besuchen. Sie nennen dies Begegnung. Sie verbringen einen Nachmittag zusammen und lernen den behutsamen Umgang mit Menschen, die nicht mehr gut sehen können. Ja, dass die Kinder das sehr gut können, habe ich schnell bemerkt und mich darum auch wohl gefühlt. Zurzeit leider, hoffen die Kinder innig, dass das Wohnheim seine Pforten wieder öffnen darf für sie.



Meistens besuche ich die Kinder einfach so, weil es mich Wunder nimmt, wie die Kinder naturpädagogisch Lernen, Spielen und in Bewegung sind. Doch es ist nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn ich zum Beispiel höre wie die Kinder Streiten oder Weinen, dann krabble ich raus und will helfen. Es ist dann ganz wichtig, dass mir jedes Kind erzählen kann was los ist, weil ich ja nichts gesehen habe. Ich habe dann jeweils wichtige Fragen an die Kinder. Ich sehe ihre Gesichter und Gefühle ja nicht. Die Kinder finden dann fast immer eigene Lösungen und spielen bis es Abend wird.


Vielleicht treffen wir uns mal im Wald und du erzählst mir auch was dir gefällt im Wald?


Bis bald


Grabi

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