
Als mich letzten Herbst die Mutter eines meiner Waldkindergarten Mädchen fragte, ob ich Verwendung finde für Schwalbenschwanzraupen, war klar, unbedingt!
Ein Käfig für genau eine solche Situation, stand schon lange rum und wartete nur darauf wieder einmal genutzt zu werden.
Insgesamt 7 Raupen kamen dann zu uns in Obhut. Eine ausführliche Recherche darüber, was diese Raupen brauchen, liess mich Karottengrün organisieren. Warum? Raupen des Schwalbenschwanzes fressen verschiedene Pflanzen, wie die Blätter von Karotten, Fenchel, Petersilie oder auch Dill. Wenn der Schmetterling seine Eier auf einer dieser Pflanzen gelegt hat, bleibt die Raupe jedoch meistens auf dieser.

Die Mutter fand die Raupen in ihrem Garten auf ihren Karotten und darum habe ich meinen Topf mit Karotten mitgebracht. Die Raupen beobachteten wir mit den Wakita-Kindern regelmässig und waren nicht wenig erstaunt, über deren unstillbaren Hunger. Bald waren meine Karotten ohne Blätter und somit nicht mehr spannend für unsere Raupen. Neues Karottengrünzeug musste her. Naturpädagogik in der Wakita, bedeutet eben auch, sorgsam mit Natur und Tier umzugehen. Und wenn wir schon Tiere aus ihrem natürlichen Umfeld nehmen, sollen sie es möglichst genauso gut haben wie draussen.
Aus verschiedenen Gärten besorgten wir Karottengrün, welches uns gerne gespendet wurde für unser Schwalbenschwanz-Projekt. Täglich kontrollierten die neugierigen Kinder, ob es den wunderschönen Raupen an nichts fehlt.
Aufregung kam auf, als die Raupen nicht mehr auf dem Grünzeug zu sehen waren. Wo sind sie?!?!
Keine Panik. Sie waren vollgefressen. Wir entdeckten sie an dem Gitter. Einige krochen aufwärts, andere nach unten.
Wenn sich die Schwalbenschwanzraupe verpuppt, bildet sie eine Gürtelpuppe. Sie kann dadurch auf doppelte Absicherung vertrauen. Einerseits auf den Gürtel und auf das Festkrallen unten mit dem Hinterteil. Der übliche Zeitraum für den Start dieser Metamorphose ist der Oktober. Diese Generation überwintert.

Somit wurden die verpuppten Raupen weniger interessant und wir liessen sie in Ruhe. Draussen, in der Winterkälte, kann man das denn glauben? Verfrieren die denn nicht? Fragten die Kinder.
So verging der Winter. Mit reichlich Schnee und tollen Erlebnissen. Doch als der Frühling kam und die ersten Knospen anfingen zu platzen, wurde die Neugier wieder geweckt. Wann und ob unsere Schwalbenschwänze überhaupt schlüpfen.
Dann am 26. Mai war es so weit. Ich erhielt und ich erhielt ein Foto auf meinem Handy. Tada!!!
Der erste Schwalbenschwanz Schmetterling ist geschlüpft!!!
Riesen Freude und Aufregung bei allen Kindern die in der Wakita ankamen. Jeder und jeder wollte einen Blick drauf werfen, bevor wir ihn in die Freiheit liessen.
Nach diesem Ereignis, liessen wir das Türchen des Käfigs offen, damit die folgenden Schmetterlinge sobald sie bereit sind zum Fliegen, auch gleich los konnten. Schwalbenschwanz Falter leben nach dem Schlüpfen nur etwa 2-3 Wochen. Darum sollen sie auch sofort los um Nachwuchs zu machen.
Alles was sie uns hinterliessen, waren ihre leeren Puppen und eine unvergessliche Erfahrung.
Machts gut ihr schönen Falter!!!
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